Mittwoch, 8. September 2010

Begabung ist nicht nur eine Frage der Gene

Zum Beispiel der chinesische Starpianist Lang Lang (28) konnte bereits mit 9 Jahren in Peking studieren oder die 7-fache Wimbledon-Siegerin Steffi Graf (41) lernte mit 3Jahren Tennis spielen und als Dreizehnjährige stieg sie in die Profi-Liga auf.

Was unterscheidet sie zu den "normalen" Menschen? Bekommen Sie ihre Begabung schon in die Wiege gelegt?

Der schwedische Psychologe und Begabungsforscher Dr. Anders Ericsson ist überzeugt, dass sich Talent zum großen Teil erlernen lässt. Die Bereitschaft regelmäßig zu trainieren macht Menschen zu Experten. Zehntausend Stunden sind notwendig, um ein Fach wirklich gut zu beherrschen. Wer also 1 Stunde pro Tag übt, erreicht das Pensum erst nach etwa zwei Jahrzehnten. Sowohl Lang Lang und Steffi Graf haben schon als kleine Kinder unzählige Stunden geübt, um ihre Leistungen zu erreichen. Nicht nur der Fleiß ist entscheidend, auch die Förderung durch Eltern und Trainer ist entscheidend.

Diplom-Psychologin Nina Krüger befasst sich an der Universität Hamburg mit Begabungsforschung und meint: "Wenn Geld, emotionale Unterstützung und Bereitschaft zur Förderung fehlen, geht Talent unter".

Viele Eltern hoffen, dass ihr Kind ein Talent in sich trägt und es entwickelt und entfaltet. Manche Kinder zeigen schon im Vorschulalter, was ihnen liegt. Durch genaues Beobachten erkennt man früh, was Kinder mögen. Eine kommunikative Begabung zeigt sich dadurch, dass ein Kind gerne und viel Kontakt sucht. Und wer begeistert bastelt, hat wahrscheinlich praktisches Geschick.

Bestimmte Stärken zeigen sich jedoch erst nach und nach. Kinder sollten sich ausprobieren dürfen, auch wenn das Interesse manchmal von kurzer Zeit ist. Wenn die Begeisterung anhält, kann man eine Vereinbarung treffen. Z. B. einmal pro Woche zum Unterricht. Teures Equipment sollte man sich erst einmal ausleihen, bis das Kind ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen gezeigt hat. Wer eine Begabung ausbauen möchte, muss auch von Zeit zu Zeit seine Unlust überwinden.

Oft werden Kinder in die Erwartungshaltung und Vorstellungen ihrer Eltern gezwungen. Zum Beispiel müssen Jungen Fußball spielen, Mädchen etwas Musisches spielen. Im Mittelpunkt sollten jedoch die Wünsche des Kindes stehen.

Früher oder später stoßen die Kleinen automatisch auf ein Lieblingshobby.

Kritik sollte der Lehrer oder Trainer ausüben. Und bei Mißerfolgen sollten Eltern ihrem Kind Halt und Wärme geben.

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