Freitag, 29. Januar 2010

Streitpunkt um geplante Zivi-Lücke

Neben dem Wehrdienst soll nun auch der Zivildienst gekürzt werden. CDU, CSU und FDP wollen ab 2011 den Wehr- und auch Zivildienst auf 6 Monate verkürzen. Das würde bedeuten, dass den Sozialdiensten bald die Zivis ausgehen. Laut Rechnung der Familienministerin Kristina Köhler, CDU, würde das bedeuten, dass 90.000 Zivildienstleistende drei Monate weniger aktiv sind. In den sozialen Einrichtungen fallen somit 270000 Dienstmonate weg. Zivildienstleistende, die freiwillig ihren Zivi-Dienst länger machen, sollen von der Union begünstigt werden.
Markus Grübel, CDU-Verhandlungsführer, gegenüber Focus: „Dies ist besonders sinnvoll bei Stellen im sozialen Bereich mit engem persönlichen Kontakt zu Menschen“.
Eine „verkappte Verlängerung der heutigen Regelung“ wollen die Liberalen jedoch nicht mit machen. Florian Bernschneider, FDP-Experte, fürchtet, dass ansonsten „die Träger schon bei der Auswahl der Bewerber schauen, wer sich bereit erklärt, länger zu machen. Sein Entschluss: „Deshalb wollen wir keine Verlängerung des klassischen Zivildienstes, sondern könnten uns eine freiwillige Anschlusslösung unter dem Dach der Freiwilligendienste vorstellen.“ Die Mittel, die durch die Verkürzung frei werden, will Bernschneider in die Freiwilligendienste investieren. Diese wollen sie verstärken.
Hier sieht jedoch wiederum die Union ein ernsthaftes Problem. Sie sieht hier einen unüberschaubaren Verwaltungsaufwand. Grübel appelliert daher an die FDP, keine zusätzlichen bürokratischen Monster aufzubauen.

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