Freitag, 4. Dezember 2009

Sorgerecht soll für Väter gestärkt werden

Inge Seiffge-Krenke erklärt im Stern-Interview, wie wichtig Väter für die Erziehung sind. Sie ist Leiterin der Abteilung Entwicklungspsychologie an der Universität Mainz und seit 1986 Professorin.

Inge Seiffge-Krenke sagt weiter: „Das ist ganz wichtig. Viele Väter müssen bei Gerichten als Bittsteller auftreten, wenn sie das Sorgerecht für Ihre Kinder bekommen wollen. Selbst wenn die Mütter nachweislich nicht gut für die Entwicklung der Kinder sind, ist es nicht selbstverständlich, dass die Väter den Zugang zum Kind bekommen.

Kein Gericht fordert von Müttern Beweise für Ihre Kompetenz, nur die Väter müssen belegen, dass Sie mit einem Kind gut umgehen können. Generell gehen Gerichte und Jugendämter davon aus, dass die Mütter das Sorgerecht bekommen. Jedoch gibt es auch Mütter, die alkohol- oder drogenkrank sind und ihrem Kind keine angemessenen Entwicklungsmöglichkeiten bieten können. Da sind Gerichte, aber auch Jugendämter, oft blind.

Viel häufiger Frauen als Männer erhalten das Sorgerecht von deutschen Gerichten und manchmal verhindern sie, dass die Väter ihre Kinder sehen dürfen. Schadet dies der Entwicklung des Kindes?

Umso älter die Kinder, desto öfters erhält der Vater das Sorgerecht. Ab dem Alter von 9 Jahren dürfen Kinder sich wünschen, zu welchem Elternteil sie wollen. Meistens möchten dann Kinder mit ihrem Vater zusammen leben.

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