In den
ersten zwei Lebensjahren erfahren Kinder das erste Mal das Gefühl von
Trennungsschmerz. Der Trennungsschmerz zeigt, dass ihr Kind eine starke und
vertrauensvolle Bindung zu ihnen eingegangen ist. Es fühlt sich bei ihnen
sicher und geliebt. Wenn das Kind bei jemand zurück gelassen wird, was es nicht
so gut kennt, dann löst das beim Kind eine gesunde Angst aus.
Auch wenn das
Kind dann irgendwann die Erzieherin als Vertraute anerkannt hat, kann es nach
einem gelungenen Kita-Start erneut zu einem Theater beim Abgeben kommen. Angst
kommt meist in Wellen, oftmals angestoßen durch Phasen, wie z. B. laufen
lernen, aufs Töpfchen gehen. Kinder brauchen gerade in diesen Phasen ein
besonders starkes Sicherheitsbedürfnis und brauchen oft eine Extraportion
Geborgenheit. Eltern sollten sich nicht unbemerkt raus schleichen, um den
schmerzvollen Abschied zu umgehen. Solche Aktionen fördern eher kindliche
Ängste und können empfindlich auf das Eltern-Kind-Verhältnis kratzen. Kinder
müssen immer wieder die Erfahrung machen können, dass sie sich zu 100% auf Papa
und Mama verlassen können. Sagen sie ihrem Kind kurz und liebevoll Auf
Wiedersehen. Sagen sie ihrem Kind, dass sie jetzt gehen und es später wieder
abholen. Danach übergeben sie ihr Kind flott der Erzieherin. Das signalisiert
ihrem Kind, dass ab sofort die Erzieherin zuständig ist.
Fremdeln
ist wohl die bekannteste Angstphase, die Kinder zwischen vier und sieben
Monaten haben. Babys mustern andere Menschen skeptisch oder verziehen ihre
Schnute. Das ist ein wichtiger Schritt zur eigenen Persönlichkeit. Anfangs
erkennt das Baby noch nicht, dass nicht an Mama angewachsen ist. Wenn ihr Kind
nicht bei Oma auf dem Arm sein möchte oder sich wegdreht, dann lassen sie es
nicht einfach in den Armen der Oma. Das macht die Sache meist schlimmer. Studien
haben gezeigt, dass Kinder kontaktfreudiger Mütter ihr Fremdeln schneller
überwinden. Gönnen sie jedoch ihrem Kind immer wieder Kuschelphasen mit Mama
oder Papa. So kann ihr Kind immer wieder Nähe auftanken.